Kompetenzzentrum für Gastroenterologie informiert: Ultraschall (Sonographie)

Definition Ultraschall (Sonographie)

Ultraschalluntersuchung ist schmerzfrei

Die Untersuchung mit Ultraschall (Sonographie) ist eine Technologie, die sich in den vergangenen zwanzig Jahren erheblich weiterentwickelt hat. Sie basiert auf der Reflektion von Ultraschallwellen. In der Gastroenterologie haben Ultraschalluntersuchungen (Sonographie) einen hohen Stellenwert. Damit können innere Organe in Form, Größe und Struktur präzise dargestellt und Erkrankungen des Bauchraumes erkannt werden. Die Untersuchung mit Ultraschall (Sonographie) gehört zu den bildgebenden (endoskopischen) Verfahren und ist eine äußerst bewährte und schonende Methode. Sie dient nicht nur der Diagnostik, sondern auch der Kontrolle, ob eine Behandlung (Therapie) durch den Gastroenterologen erfolgreich verläuft. Inzwischen wird sie von Fachärzten für Onkologie, Gastroenterologie und anderen Fachdisziplinen auch für therapeutische Zwecke eingesetzt. Für den Patienten ist die Untersuchung mit Ultraschall (Sonographie) schmerzfrei und unschädlich. Fachärzte für Gastroenterologie unterscheiden zwischen:

  • Perkutaner Sonographie
  • Endosonographie

Eine Ultraschalluntersuchung durch die Haut (perkutan) wird von Fachärzten für Gastroenterologie am häufigsten durchgeführt. Damit können sie Organe wie Leber, Milz, Gallenblase, Gallengänge, Bauchspeicheldrüse, Nieren und Lymphknoten untersuchen.

Im Ultraschall lassen sich auch Verdickungen der Darmwand bei Entzündungen oder Tumorerkrankungen vom Gastroenterologen gut erkennen. Eine Endosonographie wird eingesetzt, wenn Organe und Blutgefäße von außen nicht gut eingesehen werden können. Beim transösophagealen Ultraschall führt der Arzt den Schallkopf durch die Speiseröhre ein, beim transvaginalen Ultraschall in die Scheide und beim transrektalen in den Enddarm.

Daneben gibt es weitere spezielle Varianten. Bei der so genannten Doppler-Sonographie stellt der Facharzt für Gastroenterologie fest, wie gut Blutgefäße und Organe durchblutet werden, ob Gefäße verengt oder verschlossen sind. Eine andere Form ist die Kontrastsonographie. Sie stellt Gefäße noch genauer dar und der Gastroenterologe kann gutartige und bösartige Tumoren noch besser voneinander unterscheiden. Damit wollen Fachärzte für Gastroenterologie insbesondere Tumore in der Leber aufspüren. Während der Ultraschalluntersuchung spritzen sie dem Patienten ein nicht-jodhaltiges und sehr gut verträgliches Ultraschallkontrastmittel in die Vene. Mit einer speziellen Einstellung des Ultraschallgerätes können sie Rundherde in der Leber verschieden darstellen und noch besser klassifizieren. Darüber hinaus gibt es bei den Ultraschalluntersuchungen (Sonographie) noch die so genannten 3D- und 4D-Techniken, die mehrdimensionale und farbige Bilder erzeugen.

Ultraschall (Sonographie) wird mittlerweile in der Gastroenterologie und anderen Fachdisziplinen nicht nur zur Diagnostik eingesetzt, sondern auch für therapeutische Zwecke. Die Behandlung (Therapie) mit Schallwellen ist ein neues Konzept in der Krebsmedizin. Die Schallwellen sind dann viel intensiver. Fachärzte für Gastroenterologie oder Onkologie richten sie gezielt auf die Tumorzellen, die auf Temperaturen bis zu 100 Grad Celsius erhitzt und damit zerstört werden. Das umliegende Gewebe bleibt weitgehend verschont. Therapeutischer Ultraschall (Sonographie) wird insbesondere bei Prostatakrebs (Prostatakarzinom) eingesetzt, aber auch bei der Behandlung (Therapie) von Nierensteinen. Die Steine werden dabei von außen zertrümmert. Das Verfahren wird als extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWL) bezeichnet.

Überblick

Der Gastroenterologe sieht Gallensteine mittels Ultraschall

Eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) ist ein Blick in das ansonsten Verborgene. Strukturen lassen sich mit einer Genauigkeit bis zu einem Millimeter darstellen. Mithilfe von Schallwellen werden Bilder erzeugt, die auf einen angeschlossenen Monitor übertragen werden. Der Gastroenterologe schaut damit in Organe und Körperregionen und kann krankhaftes Gewebe erkennen. Innerhalb weniger Minuten sind Veränderungen an

  • Leber
  • Gallenblase
  • Bauchspeicheldrüse
  • Nieren
  • Lymphknoten
  • Dünn- und Dickdarm

für den Gastroenterologen sichtbar.

Er erkennt im Ultraschall, ob z.B. Tumore in der Leber oder in der Gallenblase wachsen. Auch chronisch entzündliche Darmkrankheiten (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa), akute entzündliche Darmkrankheiten (Divertikulitis, Appendizitis) oder ein Passagehindernis (Stenose) lassen sich damit feststellen. Gastroenterologen überwachen mit Ultraschall (Sonographie) auch die Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie).

Voraussetzung für die Untersuchung mit Ultraschall (Sonographie) ist, dass im untersuchten Gewebe Flüssigkeit vorhanden ist. Mit Luft gefüllte Hohlräume wie die Lunge und der Darm können nur in begrenztem Maße mit dem Ultraschallkopf untersucht und beurteilt werden. Die so genannte transthorakale Sonographie der Lunge ist seit einigen Jahren jedoch ein fester Bestandteil der Diagnostik in der modernen Pneumologie.

Ein Ultraschallgerät besteht aus einer Ultraschallsonde, dem so genannten Schallkopf, und einem angeschlossenen Computer. Er verarbeitet die Signale und erzeugt Bilder. Beim Schallkopf handelt es sich um ein spezielles Kristall. Er ist Sender und Empfänger der Ultraschallwellen. Die von ihm ausgehenden Schallwellen dringen in den Körper ein. Wenn sie auf ein Hindernis stoßen, z.B. ein Organ, werden sie aufgenommen (absorbiert) oder zurückgeworfen (reflektiert). Das hängt von der Art des Gewebes ab. Treffen die Schallwellen auf dichtes Gewebe, wirft es den Schall zurück. Der Schallkopf nimmt die reflektierten Schallwellen auf, der Computer wandelt das Signal in ein Bild um. Je nach Dichte des Gewebes sieht das Bild heller oder dunkler aus.

Eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) hat in der Gastroenterologie viele Vorteile gegenüber anderen Untersuchungsmethoden. Sie ist frei von Nebenwirkungen und Risiken. Eine Untersuchung mit Ultraschall (Sonographie) können Gastroenterologen auch bei Patienten anwenden, die nicht mehr mobil sind, weil es tragbare Ultraschallgeräte gibt. Außerdem können sich die Patienten bei der Untersuchung bewegen und müssen keine Beruhigungs- oder Schlafmittel (Sedierung) vom Facharzt für Gastroenterologie verabreicht bekommen.

Vorbereitung und Durchführung

Der Patient liegt bei der Untersuchung meist auf einer Liege

Die Patienten liegen bei der Ultraschalluntersuchung (Sonographie) meistens auf einer Liege. Davor trägt der Facharzt für Gastroenterologie ein Gel auf den Schallkopf auf sowie bei der perkutanen Sonographie auch auf die Haut des Patienten. Das wasserhaltige Gel sorgt dafür, dass sich keine Luft zwischen dem Schallkopf und der Haut bildet. Luft würde die Schallwellen vollständig reflektieren und Bilder aus dem Bauchinneren verhindern. Durch das Gel gelangen die Schallwellen ungehindert in den Körper.

Eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) ist schnell, unkompliziert und schmerzlos. Patienten spüren lediglich einen leichten Druck, wenn der Gastroenterologe den Schallkopf über den Enddarm einführt oder in verschiedenen Richtungen über den Bauch dreht und schiebt. Bei einer Ultraschalluntersuchung (Sonographie) des Bauches sollten Sie möglichst nüchtern kommen, also vier Stunden vorher nichts mehr gegessen, getrunken und nicht mehr geraucht haben. Ansonsten kann es passieren, dass die Darmgase Organe überlagern und die Qualität der Bilder beeinträchtigt wird. Zur Beurteilung des Unterbauches sollte Ihre Harnblase möglichst gefüllt sein. Eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) beim Facharzt für Gastroenterologie dauert etwa 10 bis 15 Minuten. Nach der Untersuchung wird das Gel wieder abgewischt. Stellt der Gastroenterologe bei der Ultraschalluntersuchung (Sonographie) Gewebeveränderungen fest, die auf einen Tumor hindeuten, wird er weitere Untersuchungen zur genaueren Klärung machen. Dazu gehören die Magnetresonanztomographie (MRT) oder die Computertomographie (CT).

Gibt es Risiken oder hinterher Beschwerden?

Die Ultraschalluntersuchung (Sonographie) gilt als unbedenklich und risikofrei. Im Gegensatz zur Röntgenuntersuchung besteht keine Strahlenbelastung. Dennoch wird das Verfahren von unseren Fachärzten für Gastroenterologie nur eingesetzt, wenn es wirklich erforderlich ist. Nebenwirkungen sind bei den üblichen Ultraschalluntersuchungen (Sonographie) nicht zu erwarten.

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