Darmkrebs – allgemeine Information

Darmkrebs bezeichnet einen bösartigen Tumor im Dickdarm oder im Mastdarm. Im Dünndarm kommt er relativ selten vor. Darmkrebs entwickelt sich hauptsächlich aus den Drüsenzellen der Darmschleimhaut. Mehr als die Hälfte der Tumoren befindet sich im letzten Darmabschnitt, also im Mastdarm und dem angrenzenden Sigma, einem Teil des Dickdarms, der S-förmig vom Grimmdarm zum Mastdarm verläuft. Über 50 Prozent der Erkrankten in Deutschland sind älter als 70 Jahre, nur etwa 10 Prozent erkranken vor dem 55. Lebensjahr.

Welche Arten von Darmkrebs gibt es?

Gastroenterologen Berlin diagnostizieren Darmkrebs

Die Fachärzte für Gastroenterologie  unterscheiden  zwischen:

  • Dickdarmkrebs (Kolonkarzinom)
  • Mastdarmkrebs (Rektumkarzinom)
  • Dickdarmkrebs und Mastdarmkrebs (Kolorektales Karzinom)

Bei Frauen ist Darmkrebs nach Brustkrebs die zweihäufigste Erkrankung.  Bei Männern handelt es sich nach Prostata- und Lungenkrebs um die dritthäufigste Krebserkrankung.  Seit der Jahrtausendwende ist diese Zahl ziemlich konstant geblieben. wird Darmkrebs nicht rechtzeitig erkannt, ist die Sterblichkeit hoch.  Allerdings geht sie dank der Einführung der Früherkennungsuntersuchungen, einer besseren Vorsorge, Diagnostik und Behandlung  zurück. Bei beiden Geschlechtern ist die Sterberate in den vergangenen zehn Jahren um mehr als 20 Prozent gesunken. Das Tückische an der Krankheit ist, dass sie relativ spät Beschwerden verursacht und die Betroffenen erst dann einen Gastroenterologen aufsuchen. Der Körper sendet jedoch Warnzeichen aus, auf die Sie achten sollten:

  • Blut im Stuhl
  • Veränderte Stuhlgewohnheiten: Wechsel von Durchfall zu Verstopfung und umgekehrt
  • Wiederkehrende, krampfartige Bauchschmerzen, die mehrere Tage anhalten
  • Häufiger Stuhldrang
  • Übelriechender Stuhl
  • Ständige Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Leistungsabfall und Gewichtsabnahme
  • Verhärtungen im Bauchraum

Wenn Sie derartige Beschwerden bei sich beobachten, sollten Sie rasch Ihren Facharzt für Gastroenterologie aufsuchen. Ganz unabhängig davon ist es aber sinnvoll spätestens im Alter von 55 Jahren eine Früherkennungsuntersuchung durchführen zu lassen. Diese wird von den Krankenkassen bezahlt.

Wie entsteht Darmkrebs?

Gastroenterologen Berlin erkennen Darmkrebs

Etwa 90 Prozent der Darmkrebserkrankungen, entwickeln sich aus zunächst gutartigen Darmpolypen (Adenomen). Sie bilden sich an der Darmwand und ragen ins Innere des Darms hinein. Je größer sie werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich zu Darmkrebs entwickeln. Etwa jede zehnte Person hat Polypen im Darm, bei den über 60-Jährigen ist es sogar jede Fünfte. Diese Polypen (Adenome) sollten entfernt werden, damit sich kein Darmkrebs entwickelt. Manchmal dauert es zehn Jahre, bis die Entartung der Adenome zum Krebs wird. Genveränderungen (Mutationen) an den Schleimhautzellen der Darmwand sind die Ursache dafür. Darmkrebs ist heilbar, allerdings muss er frühzeitig vom Gastroenterologen erkannt werden. Deshalb sind Vorsorgeuntersuchungen besonders wichtig. Im Rahmen dieser Untersuchengen werden bereits Vorstufen wie das kolorektale Ademon zuverlässig aufgefunden und können gleich entfernt werden. Daher trägt die Vorsorgekoloskopie gleichzeitig auch zur Verhütung von Darmkrebs bei.

Was sind die Ursachen von Darmkrebs?

Starkes Übergewicht und Bewegungsmangel erhöhen das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Zudem spielt die Ernährung eine Rolle. Ballaststoffarme und fettreiche Nahrung, der häufige Genuss von rotem (eisenhaltigem) Fleisch und wenig Gemüse sowie ein übermäßiger Alkoholkonsum sind weitere Risikofaktoren. Zudem gilt auch  Alter als Risikofaktor. Die meisten Patienten, bei denen Gastroenterologen Darmkrebs diagnostizieren, sind über 50 Jahre alt. Ist die Erkrankung in der Familie aufgetreten, besteht die Möglichkeit, dass die Genveränderungen, die zum Darmkrebs führten, weitervererbt werden. Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen können ebenfalls die Ursache für Darmkrebs sein.

Was können Sie vorbeugend gegen Darkrebs tun?

Bewegung und Abwechslungsreiche Ernährung sind einfache Mittel um das Risiko zu senken. Die wichtigste vorbeugende Handlung ist jedoch, eine Früherkennungsuntersuchung durchzuführen. Je früher Darmkrebs durch den Gastroenterologen erkannt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Für gesetzlich krankenversicherte Personen besteht ab dem 56. Lebensjahr ein Anspruch auf eine Darmspiegelung (Koloskopie).  Nach zehn Jahren kann die Früherkennung wiederholt werden. Alternativ dazu können Gastroenterologen jährlich einen Test auf Blut im Stuhl machen. Damit sollen Darmkrebs-Vorstufen (Adenome) frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Was können Sie bei Darmkrebs selbst tun?

Darmkrebs-Vorsorge bei Gastroenterologie Berlin

Nach einer erfolgreichen Behandlung (Therapie) des Darmkrebses durch Ihren Gastroenterologen muss sich der Darm wieder an die Nahrungsaufnahme gewöhnen. Bei der Speisenauswahl sollten Sie zunächst auf schwer verdauliche und blähende Speisen und auf Ballaststoffe verzichten. Ihr Facharzt für Gastroenterologie wird Sie individuell über geeignete Ernährungsformen beraten. Eine generelle Ernährungsempfehlung oder eine spezielle Diät gibt es nicht. Später ist eine ausgewogene, gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse ratsam sowie ausreichend Bewegung. Wenn Sie nach der  Darmkrebsbehandlung mehr als 10 Prozent Ihres Gewichts verlieren, sollten Sie darüber mit Ihrem Facharzt für Gastroenterologie sprechen. Der Gewichtsverlust geht nämlich einher mit einem Verlust an Muskulatur und führt zu Müdigkeit und Schwäche. Auf das Rauchen sollte unbedingt verzichtet werden.

Was Sie bei Ihrem Arzt für Gastroenterologie erwartet?

Zuerst wird Ihre Ärztin oder Ihr Arzt mit Ihnen über Ihre aktuellen Beschwerden sprechen. Ebenfalls wichtig sind zurückliegenden Beschwerden und eventuell bestehende andere Erkrankungen. Nachfolgend finden Sie einige Fragen, die in diesem Zusamenhang gestellt werden könnten:

  • Seit wann bestehen die Beschwerden (Symptome)?
  • Können Sie diese beschreiben und gegebenenfalls zeigen, wo im Körper sie diese fühlen?
  • Litten Sie schon einmal an ähnlichen Beschwerden?
  • Kommen diese in Ihrer Familie vor?
  • Bestehen aktuell Vorerkrankungen oder Erbkrankheiten und werden diese therapiert?

Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig ein?

Falls Sei aus anderen Gründen regelmäßig Medikamente einnehmen,  benötigt Ihr Gastroenterologe eine Übersicht der Arzneimittel, die Sie regelmäßig einnehmen. Stellen Sie schon vor dem Arztbesuch beim Gastroenterologen eine Übersicht  in einer Tabelle zusammen.

Welche Untersuchungen (Diagnostik) sind möglich?

Je nach dem was für Beschwerden Sie im Gespräch geäussert haben sowie Ihrem aktuellen Befinden können folgende Untersuchungen stattfinden:

  • Tastuntersuchung des Mastdarms
  • Spiegelung des Mastdarms (Rektoskopie)
  • Okkultbluttest (Hämocculttest)
  • Komplette Darmspiegelung (Koloskopie)
  • CT-Kolonographie (virtuelle Darmspiegelung)
  • Spiegelung des letzten Dickdarmabschnittes (Sigmoidoskopie)
  • Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel (Kolonkontrasteinlauf)

Wenn sich der Verdacht auf Darmkrebs bestätigt, schließen sich weitere Untersuchungen durch den Gastroenterologen an. Sie sollen darüber Auskunft geben, wie groß der Tumor ist, ob er sich bereits auf benachbartes Gewebe ausgebreitet oder bereits Tochtergeschwulste (Metastasen) in anderen Organen gebildet hat. Dazu stehen wieder eine Reihe von Untersuchungsmethoden zur Verfügung

  • Ultraschalluntersuchung (Sonographie, Endosonographie)
  • Computertomographie (CT)
  • Kernspintomographie
  • Magnetresonanztomographie (MRT)
  • Laboruntersuchungen

Welche  Behandlungen (Therapien) stehen zur Verfügung?

Wenn die Diagnose Darmkrebs feststeht, wird der Facharzt für Gastroenterologie mit Ihnen besprechen, welche Behandlung (Therapie) durchgeführt werden sollte. Das hängt auch davon ob, ob es sich um Mastdarmkrebs (Rektumkarzinom) oder um Dickdarmkrebs (Kolonkarzinom) handelt, die eine ganz unterschiedliche Behandlung (Therapie) erfordern.   Dabei sind Tumormarker von Bedeutung. Der Gastroenterologe misst bei Laboruntersuchungen bestimmte Substanzen, die von Tumorzellen verstärkt gebildet werden. Für die Behandlung des Darmkrebses kommen infrage:

  • Operation
  • Strahlentherapie
  • Chemotherapie
  • Radio-Chemotherapie (Kombination von Strahlen- und Chemotherapie)
  • Immuntherapie
  • Physikalische Verfahren (Kyro-, Thermo-, Hochfrequenz- und Laserverfahren)

Die Operation ist das einzige Verfahren, mit dem Darmkrebs geheilt werden kann. Wenn der Tumor mit den angrenzenden Lymphknoten durch den Facharzt für Gastroenterologie komplett entfernt werden kann, sind die Heilungschancen sehr gut. Haben sich bereits Tochtergeschwulste (Metastasen) gebildet, werden diese – falls möglich – ebenfalls vom Gastroenterologen entfernt. Alle anderen Maßnahmen dienen dazu, noch im Körper verbliebene Krebszellen abzutöten oder zu verhindern, dass sich in anderen Organen Tochtergeschwulste (Metastasen) bilden. Patienten, die an Mastdarmkrebs (Rektumkarzinom) erkrankt sind, bekommen bei der Operation vom Gastroenterologen eventuell einen künstlichen Darmausgang gelegt. Das ist notwendig, wenn der Tumor nahe am Schließmuskel (Anus) liegt oder schon sehr weit fortgeschritten ist.

Was sind die Überlebenschancen? (Prognose)

Wenn Darmkrebs frühzeitig erkannt wird, ist er heilbar. Fünf Jahre nach der Diagnose lebt in Deutschland noch etwa die Hälfte der Erkrankten. Die Überlebenschancen haben sich in den vergangenen dreißig Jahren dank der verbesserten Diagnostik, der Früherkennung durch Vorsorgeuntersuchungen  und der medizinischen Forschung deutlich verbessert.

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